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Serie: Guter Reisefilm – Teil 4: Schritte zum fertigen Reisefilm

Wir haben nun alles zusammen, was wir für einen guten Reisefilm brauchen. Ich habe in den Teilen zuvor beschrieben, was ich beim Filmen beachten muss, wie ich Aufnahmen zu einem Film zusammenstellen kann, indem ich kürze und unnötiges weglasse. Ich habe beschrieben, wie ich einen Film durch Schnitt interessant machen kann, ich habe auch beschrieben, wie ich Kommentar, Geräusche und Musik hinzufüge, jetzt muss ich daraus nur den fertigen Film machen und das möchte ich in diesem 4. und letzten Teil beschreiben.

Zusammenbauen

Welches Schnittprogramm ich für meinen Reisefilm nun benutze, ist ziemlich egal, denn die meisten Programme bieten mir die grundlegenden Möglichkeiten, die ich hier brauche. Zunächst tue ich alle Aufnahmen, die ich habe in meinen „Bin“, das ist die Liste der Aufnahmen in meinem Projekt. Hier tue ich bereits die erste Sortierung durchführen: Ich lösche alle Aufnahmen, die ich nicht brauchen werde, also die verwackelt sind oder einfach zu schlechte Qualität haben. Im zweiten Schritt wähle ich die brauchbaren Aufnahmen aus und schneide sie auf eine brauchbare Länge, d.h. ich bestimme einen Start und einen Endpunkt bei jeder Aufnahme.

Nachdem ich mir für meinen Film die entsprechende Geschichte, die ich erzählen will, zurechtgelegt habe, lege ich alle Aufnahmen in der Reihenfolge, die ich haben möchte, auf meine Timeline. Vorne und hinten tue ich jeweils noch schwarz rein und lasse Platz für einen Titel. Dann baue ich den Film so zusammen, dass die Aufnahmen alle hintereinander passen, manchmal nehme ich auch eine Überblendung, wenn ich keine guten Übergänge zwischen den einzelnen Sequenzen habe. Dann schaue ich mir die Tonkulisse meiner Aufnahmen an und bereinige, d.h. manchen Originalton muss ich leiser, manchen aber auch lauter machen, dass ich eine durchgängige saubere und keine sprunghafte Tonkulisse habe. Oft verwende ich auch noch Tonüberblendungen, damit ich Tonsprünge abmildere. Passt ein Geräusch gar nicht, suche ich ein anderes besseres passendes Geräusch aus einer anderen Aufnahme und ersetze den Originalton. Manchmal lasse ich auch den Ton von einer Aufnahme über mehrere folgende Aufnahmen weiterlaufen. Dann kommt Kommentar und Musik, die ich entsprechend auf zwei weiteren Audiospuren platziere und anpasse. Auch hier muss die Lautstärke so angepasst werden, dass der Gesamtton eine Einheit ergibt und der Kommentar nicht zu leise, sondern klar und verständlich ist. Die Gesamtmischung muss ich evtl. auch noch anpassen, da keinesfalls Übersteuerungen auftreten dürfen.

Nun ist mein Film fertig zusammengebaut.

Ausgeben

Als erstes muss ich die Entscheidung treffen, wie ich den Film vorführen oder weitergeben möchte. Die meisten Programme bieten eine DVD Erstellung an und das ist auch die häufigste Ausgabeart. Hier muss ich noch zusätzlich entscheiden, ob ich ein Menü für die DVD und evtl. auch noch eine Hülle gestalten will. Möchte ich die DVD an Familienmitglieder, Bekannte oder Mitreisende verteilen, dann sollte ich das auf jeden Fall machen. Ein Menü muss nicht sein, wenn ich nur den Film auf DVD brennen will, aber manche Autoren machen sich da gerade viel Mühe, damit der Inhalt der DVD auch „professionell“ aussieht. Habe ich vielleicht auch noch einen Trailer oder ein Making of von meinem Film gemacht, oder besteht das Endergebnis aus mehreren Filmen, dann sollte ich auf jeden Fall ein Menü gestalten.

Werde ich den Film zuhause auf dem Fernseher oder über meinen Mediaplayer vorführen, dann kann ich einfach aus dem Endergebnis eine Datei exportieren, entweder im MPG oder MOV oder sonstigen Formaten, die mein Fernseher bzw. Mediaplayer unterstützt. Ist mein Film hochauflösend und habe ich auch einen hochauflösenden LCD Fernseher oder Beamer, dann sollte ich den Film auf jeden Fall auch hochauflösend ausgeben. Ich mache das am Liebsten in dem Format, wie der Film im Original ist.

Was ist nun mit BluRay? Klar kann ich meinen Film, wenn ich hochauflösend gedreht habe auch eine BluRay erstellen, dazu brauche ich natürlich den entsprechenden Brenner und Brennsoftware. Allerdings muss ich dann parallel sicher auch eine DVD erstellen, da noch nicht in jedem Haushalt auch ein BlueRay Abspieler vorhanden ist. Das macht die Sache komplizierter und ich muss dann auch noch jeweils fragen, wer was haben möchte. Die heutigen LCD Bildschirme sind allerdings so gut bei DVDs, dass eben oft ein einheitliches DVD Format genügt.

Vorführen

Schließlich und endlich geht es dann an die Vorführung bzw. Premiere des Films. Auch hier bleibt die Frage nach dem Vorführformat. Ich muss wissen, was dort, wo der Film vorgeführt werden soll, wiedergegeben werden kann. DVD ist in allermeisten Fällen vorhanden, BluRay seltener und bei MediaPlayern kann ich den Film auf Stick mitnehmen. Bei der Vorführung kann ich nur empfehlen, dass der Raum möglichst verdunkelt wird, damit Dein Film auch die entsprechende Aufmerksamkeit genießt. Schraubt die Erwartungen nicht zu hoch, dann kann es durchaus ein böses Erwachen geben, denn die Zuschauer sind immer vom Fernsehen vorbelastet.

Damit sind wir beim Ende dieser Serie über den guten Reisefilm angekommen und ich hoffe, jeder von Euch hat das, was ich hier geschrieben habe, schon auspobieren können oder kann es demnächst bei der nächsten Urlaubsreise ausprobieren. Ich wünsche Dir viel Spaß bei der nächsten Reisedokumentation.

 

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